Zurück­nach­Wittenberg:­Neustart­in­der­Heimat

Anne wuchs in der historischen Lutherstadt Wittenberg auf. Zum Studium zog es sie nach Lübeck. Doch ihre Heimat ließ sie nie ganz los. Warum sie wieder nach Sachsen-Anhalt zurückgekehrt ist und wo sie am liebsten ihre Wochenenden verbringt, verrät sie im Interview. 

Durch die Wittenberger Innenstadt schlendern, entlang der Elbe joggen oder durch den Wörlitzer Park spazieren: Anne weiß die Vorzüge des Lebens in Sachsen-Anhalt zu schätzen – deshalb ist sie auch zurückgekehrt. Nach neun Jahren in Schleswig-Holstein wollte sie wieder in ihrer Heimat leben und eine Familie gründen. Ausschlaggebend waren für sie neben den vielen Erholungsmöglichkeiten die hervorragende Kinderbetreuung und der wahrgewordene Traum vom eigenen Haus im Grünen. 

Auch einen passenden Job zu finden, fiel Anne in Sachsen-Anhalt nicht schwer. Seit 2018 arbeitet sie bei IDT Biologika in Dessau-Roßlau, einem der weltweit führenden Auftragshersteller und -entwickler von Impfstoffen und Pharmazeutika. Sie schätzt die Familienfreundlichkeit des Unternehmens und die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten. Die Chemie- und Pharmazie-Branche hat in Sachsen-Anhalt nämlich nicht nur Tradition, sondern treibt auch weltweit anerkannte Innovationen voran. Einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheit aller Menschen leisten? Für Anne ein guter Grund, morgens aufzustehen! 

Wer hat dich bei deiner Rückkehr nach Sachsen-Anhalt besonders unterstützt?

Ich habe damals den Pendler- und Rückkehrertag genutzt, um mich mit Unternehmen zu vernetzen. Das hat mir im späteren Bewerbungsprozess enorm geholfen. Es ist etwas ganz anderes, wenn man die Möglichkeit hat, mit den Leuten direkt zu sprechen, als wenn man nur online eine Bewerbung übermittelt. So habe ich meinen jetzigen Job in Sachsen-Anhalt gefunden. Von Vorteil war auch, dass ich noch eine gute Verbindung hierher hatte. Mein Freundeskreis und meine Familie leben noch hier, wodurch es relativ einfach war, eine Wohnung zu finden, wieder Fuß zu fassen und alles zu organisieren.

Wir haben jetzt ein wunderschönes, großes Haus im Grünen mit viel Platz im Garten. Das Leben, das wir jetzt führen, ist nur hier möglich.

Was bietet dir Sachsen-Anhalt, was du woanders nicht hättest?

Ein großer Pluspunkt ist die Kinderbetreuung. An meinem vorherigen Wohnort war es schwierig, eine Kinderbetreuung zu finden, die es Frauen ermöglicht, nach der Elternzeit wieder Vollzeit zu arbeiten. Diese Möglichkeit war mir sehr wichtig, denn ich bin selbst so aufgewachsen, dass meine Mutter Vollzeit gearbeitet hat. Ich möchte meinen Kindern ein Vorbild sein und ihnen zeigen, dass ich als Frau selbstständig bin, mein eigenes Geld verdienen und Karriere machen kann. Natürlich ist es auch schön, wieder bei der Familie zu sein. Die Großeltern können unterstützen, wenn ich mal beruflich gebunden bin oder mich aus anderen Gründen nicht um die Kinder kümmern kann. Uns war auch wichtig, dass unsere Kinder mit der Familie groß werden und hier so verwurzelt sind wie wir. Ein weiterer Punkt war der Wunsch nach einem eigenen Haus. In Sachsen-Anhalt ist es viel einfacher, eine bezahlbare Immobilie zu finden. Wir haben jetzt ein wunderschönes, großes Haus im Grünen mit viel Platz im Garten. Das Leben, das wir jetzt führen, ist nur hier möglich.

Anne lebt mit ihren zwei Kindern und ihrem Mann in einem großen Haus im Grünen und genießt neben der Nähe zur Familie die gute Kinderbetreuung in Sachsen-Anhalt, die vielfältigen beruflichen Perspektiven und die Tatsache, dass sie wieder genügend Zeit für ihr Hobby, das Stricken, hat.

Wo hältst du dich in deiner Freizeit am liebsten auf?

Ich treffe mich mit meinen Freunden gerne mal in anderen Städten. Letztens waren wir zum Beispiel in Halle und sind mit einem kleinen Boot auf der Saale gefahren. Auch Magdeburg ist eine wunderschöne Stadt. Alle diese Orte sind relativ nah und dank der guten Bahnanbindung Wittenbergs ist man schnell dort. In der Region gibt es auch ein paar Geheimtipps. Einer davon ist eine sehr kleine Eisdiele an der Eismanufaktur in Mauken. Eigentlich ist es ein Milchviehbetrieb. Aber sie stellen ihr Eis selbst her. Wir entdecken gerne die kleinen Eisdielen hier in der Region. Es lohnt sich außerdem, durch Wittenberg zu schlendern. Gerade die kleinen, unkonventionellen Läden, in denen man Wolle zum Stricken, Bücher oder skandinavische Deko kaufen kann, machen für mich den Charme der Innenstadt aus.

Wie sieht dein perfektes Wochenende in Sachsen-Anhalt aus?

Ich verbringe mein Wochenende gerne ruhig und unternehme etwas mit Freunden in der Stadt. Die Wittenberger Innenstadt hat ein historisches Ambiente und sehr viele schöne Cafés, in denen man gut brunchen, Kaffee trinken oder Eis essen kann. Am liebsten gehe ich ins Independent oder auch mal ins Kaffeehaus Dorn. Außerdem gibt es viele schöne Bars und Restaurants. Meine absolute Empfehlung ist die Charles Bar, denn dort gibt es ausgefallene Drinks für jeden Geschmack. Wittenberg ist sehr grün gelegen und Sachsen-Anhalt hat generell viele Wälder, schöne Landschaften und zahlreiche Bademöglichkeiten, darunter ehemalige Baggerseen. Insbesondere die historischen Gärten, wie der Wörlitzer Park, laden dazu ein, viel Zeit im Freien zu verbringen. Ich jogge außerdem gerne entlang der Elbe.

Welcher Punkt ist auf deiner persönlichen Sachsen-Anhalt-Bucketlist noch offen?

Ich war noch nie in Naumburg. Das würde ich mir auf jeden Fall noch einmal anschauen, denn es soll eine sehr schöne Stadt sein. Ein Kollege von mir hat neulich gesagt, dass man, wenn man aus Sachsen-Anhalt kommt, Naumburg gesehen haben muss. Auf meiner Liste steht außerdem die Teufelsmauer, eine Felsformation aus Sandstein im Harz. Sie soll sehr beeindruckend sein und ist wohl auch sagenumwoben. Im Harz gibt es außerdem den Blauen See, an dem man gut spazieren gehen kann und den ich auch gerne noch einmal besuchen möchte.