Herausforderung­gesucht­–­und­gefunden

Danny kam 2021 aus Indien nach Magdeburg, um hier zu studieren. Von der Lebensqualität und den beruflichen Möglichkeiten überzeugt, entschied er sich, zu bleiben. Im Interview erzählt er, was ihn in seinem Beruf antreibt und warum er seine Zukunft in Sachsen-Anhalt sieht. 

Die Herausforderung zu suchen und daran zu wachsen, ist für Danny der größte Antrieb. Deshalb kündigte er 2020 seinen Job in Indien, um sich in Deutschland beruflich weiterzuentwickeln. Nach seinem Masterstudium an der Uni Magdeburg machte er sich auf Jobsuche – und wurde schnell fündig: Bei Sioux Technologies baut er nun den neuen Standort mit auf und entwickelt zukunftsweisende Hightech-Systeme für den internationalen Markt.

Den Ausgleich zur anspruchsvollen Arbeit findet Danny an ruhigen Orten wie der Magdeburger Elbinsel Werder, beim Reparieren von Fahrrädern oder beim gemeinsamen Kochen mit seiner Frau. Genau das macht Sachsen-Anhalt für ihn so lebenswert: die perfekte Mischung aus spannenden beruflichen Perspektiven und ausreichend Zeit, um die vielen Freizeitangebote des Bundeslandes zu erkunden. Er ermutigt andere Fachkräfte: In Sachsen-Anhalt gibt es mit der Hightechindustrie eine aufstrebende Zukunftsbranche, die euch sucht! 

Wie hast du deinen jetzigen Job gefunden?

Während meines Studiums habe ich viele Jobmessen besucht, um die Firmen hier kennenzulernen. Ich war unter anderem bei hierbleiben und JOBS HERE, dem Campus Pitch und der Firmenkontaktmesse der Uni Magdeburg. Außerdem habe ich Kontakt zu einer Karriereberaterin der Uni Magdeburg aufgenommen, die insbesondere internationalen Studierenden dabei hilft, einen Job zu finden. Sie hat mir viele Tipps gegeben, wie ich meine Bewerbung schreibe und Gehaltsverhandlungen führe. Denn es gibt einige Unterschiede zwischen Indien und Deutschland, was die Arbeitskultur und den Arbeitsmarkt betrifft. Anschließend hat sie mir passende Stellenangebote geschickt. Darunter war auch eines von Sioux, wo ich jetzt arbeite.

Welche Aufgaben hast du dort und wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Sioux betreibt für andere Unternehmen der Hightech-Branche Forschung und Entwicklung. Aktuell entwickeln wir Module und Maschinenteile für Firmen, die Computerchips herstellen. Als Maschinenbauingenieur erstelle ich am Computer Entwürfe für diese Teile, fertige Skizzen an und arbeite dabei eng mit meinen Kolleginnen und Kollegen zusammen, um kreative Lösungen zu finden und den Kundinnen und Kunden die besten Optionen zu präsentieren. Dabei kann ich auch flexibel aus dem Homeoffice arbeiten.

Was gefällt dir an deinem Beruf am besten?

Da gibt es vieles! Einerseits die Herausforderung: Die Halbleitertechnologie verändert sich sehr schnell. Deshalb müssen die von uns entwickelten Maschinenteile innovativ und hochpräzise sein. Wir forschen also auch sehr viel, und diese Mischung aus Theorie und Praxis gefällt mir sehr. Andererseits ist es die Art und Weise, wie wir arbeiten. Wir stellen unsere Prozesse immer auf den Prüfstand und fragen uns, wie wir sie verbessern können, um auf neue Ideen zu kommen. Dabei haben wir viel Gestaltungsspielraum und können selbst Entscheidungen treffen. In der Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen lerne ich außerdem viel und lasse mich inspirieren.

Sich weiterentwickeln und an Zukunftstechnologien arbeiten – mit diesem Ziel zog Danny 2021 aus seiner Heimatstadt Chennai in Indien nach Sachsen-Anhalt.

Was schätzt du an Sachsen-Anhalt als Arbeitsort ganz besonders?

Ich bin in Indien in einer Großstadt aufgewachsen und musste mich erst daran gewöhnen, dass es in Magdeburg deutlich entspannter zugeht. Jetzt weiß ich die Ruhe zu schätzen. In großen Städten kann das Leben sehr schnell sein und die Arbeit kann eine hohe Priorität einnehmen. Mein Leben in Magdeburg ist entschleunigt und ich habe mehr Zeit für Aktivitäten außerhalb der Arbeit. Außerdem kann man hier ein gemütliches Familienleben führen, denn die Wege sind kürzer und in einer kleinen Stadt ist es einfacher, einen Freundeskreis aufzubauen. Meine Frau und ich haben hier eine christliche Gemeinde gefunden, in der wir uns wohlfühlen.

Hier hat man nach allen Abzügen genug Geld für ein unbeschwertes Leben – und am Ende des Tages auch mehr Zeit und weniger Stress, was mir persönlich viel wert ist.

Welche Tipps hast du für interessierte Fachkräfte, die überlegen, nach Sachsen-Anhalt umzuziehen?

Bei der Jobsuche sollte man unvoreingenommen sein und offen auf Unternehmen zugehen, um mehr über sie herauszufinden. Es muss nicht immer der weltbekannte Konzern sein, auch kleine Unternehmen können coole Sachen machen. Vielleicht denken viele, dass man in Sachsen-Anhalt weniger verdient als woanders. Tatsächlich hat man hier nach allen Abzügen genug Geld für ein unbeschwertes Leben – und am Ende des Tages auch mehr Zeit und weniger Stress, was mir persönlich sehr viel wert ist.

Wie schätzt du deine Zukunftsperspektiven in Sachsen-Anhalt ein?

Als Maschinenbauingenieur habe ich in Sachsen-Anhalt gute Karrieremöglichkeiten, denn es gibt viele innovative Firmen, die Ingenieurinnen und Ingenieure benötigen. Meine berufliche Zukunft sehe ich bei Sioux, die viel in die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden investieren. Wir haben ein jährliches Budget für Weiterbildungen, das wir flexibel nutzen können, um neue Fähigkeiten zu erlernen. So haben wir beispielsweise einen Kurs in den Niederlanden besucht, um mehr über einen bestimmten Entwicklungsprozess zu erfahren.